Im Flow in der Toskana

Nun werde ich zum Serientäter. Im dritten Jahr hintereinander bin ich wieder in der traumhaften Toskana bei der L’Eroica am Start. Bei der ersten Kontrollstelle merke ich, meine Beine sind heute super. Daher entscheide ich mich spontan statt der bekannten 135 km Strecke noch die Südrunde über Montalcino anzuhängen, also insgesamt 205 km, davon fast 100 km auf Schotterstrassen mit gesamt 3.800 Höhenmetern zu fahren. Im bin im Flow und überhole immer mehr vor mir Fahrende je länger das Rennen dauert – ein innerliches Fest!

Nach 205 km auf Schotterstrassen im Ziel in Gaiole

Im Ziel in Gaiole bin ich zwar etwas verstaubt, aber stolz und glücklich. Das ist definitiv mein bester Tag auf dem Rad in diesem Jahr gewesen. Und danke nochmals an Thai Do für seine „Dauerleihgabe“, das Masi Prestige, welches heute wie eine Raubkatze schnurrte.

Königlicher Anstieg zum Schachen

In einer guten Woche werde ich wieder in der Toskana bei der L’Eroica auf einem alten Rennrad auf Schotterstrassen fahren. Wie bereitet man sich darauf vor? Mir fällt ein langer schottriger Weg ein, den König Ludwig der Zweite im Wettersteingebirge hat anlegen lassen, um sein exotisch-orientalisches Haus am Schachen mit Pferdekutsche erreichen zu können.

MTB am Schachenhaus im Wettersteingebirge

Also los mit dem MTB, vom Garmischer Skistadion über Wamberg nach Elmau. Dort beginnt der breite königliche Weg. Ich setze mir als Ziel in einer Stunde am Schachenhaus zu sein. Gut, ich verfehle meine Zielzeit um fünf Minuten. Aber der Trainingseffekt ist bestimmt ein guter und der Aussichtsplatz am Schachen ein phantastischer. Das muß man dem König Ludwig wirklich lassen:  Der hatte ein damisch gutes Gespür für besonders schöne Orte und wie man sich gekonnt-exaltiert auch noch der Nachwelt präsentiert.

Viele Runden in 24 Stunden in Kelheim

24h-Runden-Rennen liegen klar im Trend, sei es mit dem Rennrad oder dem MTB. Für letztere Kategorie bin ich schon 2005 in München im Olympiapark am Start gewesen in einem Viererteam.

Im Startzelt nachts beim 24h-Stunden in Kelheim

Meine Premiere auf dem Rennrad ist das Orginal in Kelheim an der Donau in einem Fünfer-Team. Es ist ein Rundkurs von fast 17 km Länge. Aus der Altstadt heraus geht es gleich eine Steigung hinauf, vorbei an der berühmten Befreiungshalle. Dann heißt es eine schnelle Gruppe finden, um mit Vollgas wieder ins Ziel zu jagen und an einen der Teampartner zu wechseln. Unser Team ‚Forza Adlersberg‘ schlägt sich gut, aber ich bremse uns aus durch eine halbstündige, nächtliche Zwangspause wegen eines Vorderradschadens. Nicht ärgern, als Erfahrung abhacken und lächelnd weitermachen. Ich kann mit 10 gefahrenen Runden zu unserem Gesamtergebnis von 47 Runden beitragen. Meine uneingeschränkte Bewunderung gilt jedoch den 24h-Einzelfahrern!

Fünf-Seen-Marathon

Es ist Hochsommer und da wäre das Bad in einem See ratsam. Oder zumindest das Radfahren in der Nähe von Wasser. Dann sind wir richtig im Attergau bzw. Salzkammergut beim 5-Seen-Radmarathon mit Start und Ziel in Mondsee.

Am Rennrad über dem Mondsee

Auf der 200 km Strecke liegen allerdings noch Wolfgang-, Hallstädter-, Traun- und Attersee inklusive Anstiegen sowie Abfahrten dazwischen. Ich erwische eine superschnelle Gruppe, in der die Post abgeht (kleiner Gag: wir fahren ja auch die Steigung zur Postalm hinauf). Nach 100 km brauche ich eine Labepause, sonst droht der Hungerast. Ich verliere die Gruppe und muß lange alleine im Wind fahren. Erst auf der letzten Steigung über dem Attersee ist mein Dieselmotor wieder richtig am Laufen und ich komme als 126ter im Ziel an. Da wäre heute mehr drinnen gewesen. Oder vielleicht doch besser eine Erfrischung in einem der Seen?

Franken in den Alpen

Blick auf Drachensee und Coburger Hütte in der Mieminger Kette

Die Lieblings-Alpenvereinshütte meiner Frau ist die Coburger Hütte in der Mieminger Kette. Liegt das daran, dass sie aus Franken stammt wie die namensgebende DAV-Sektion!? Wohl eher an der einmalig schönen Lage der Hütte über dem Drachensee und unter dem markanten Vorderen Drachenkopf. Der Gipfel spiegelt sich zudem oft im See. Wir wandern von der Ehrwalder Seite auf die Hütte. Und haben eine unruhige Nacht im Matrazenlager, Holzstapel sägenden Mitmenschen geschuldet.

Am Gipfelkreuz vom Hinteren Tajakopf

Am nächsten Tag geht es aufwärts, nämlich auf den Hinteren Tajakopf auf 2.408 m.ü.M. Es ist diesig, die Coburger Hütte von oben leider nicht mehr zu sehen. Doch trotzdem ein schönes Erlebnis. Beim Abstieg über das Tajatörl liegt noch extrem viel Schnee auf der Ostseite. Da heißt es aufpassen und jeden Tritt richtig setzen, um nicht auszurutschen.

Der weitere Rückweg über das Brendlkar wird leichter, traumhafte Hochmoore sind zu durchwandern. Das ist leider kein Geheimtipp mehr und hat sich wohl auch schon bis Franken herumgesprochen.

Pedalritter am Hohen Hagen

Meinem Göttinger Freund Rainer hatte ich schon lang einmal versprochen das Jedermannrennen Tour d’Energie bei ihm mitzufahren.

Pedalritter in Kurvenlage

Endlich ist es soweit, doch leider steht die diesjährige Ausgabe unter einem drohendem Regenhimmel und es ist empfindlich kalt. Das sei das erste mal so, versichern mir alle, in den anderen Jahren wäre das Aprilwetter immer toll gewesen. Wer’s glaubt.

Dafür ist die Strecke schön, nicht schwer und mit 100 km nicht lang. Es geht durchs Weserbergland. Meine tempobolzenden Mitfahrer bereiten sich mit Respekt auf eine Bergwertung vor, genannt ‚Hoher Hagen‘. Als dann die Steigung kommt, fahre ich etwas mit angezogener Handbremse, jedoch an Scharen von Teilnehmern vorbei. Bin sehr verwundert, ziemlich schnell und unangestrengt oben zu sein.

Rainer zur Liebe fahre ich übrigens im nicht ganz unauffälligen Trikot seiner Radladen-Mannschaft Pedalritter. Alle sind froh und ich stolz, dass ich die Ritterehre als deren Bestplatzierter verteidige in der Gesamt- und besonders in der speziellen Bergwertung am zahmen Hagen.

Radsportferien Istrien

Istrien Bike Gruppe

Für unser Frühjahrstrainingslager probieren wir eine neue Region aus – die kroatische Halbinsel Istrien. Wir buchen eine Woche Radsportferien beim kleinen und feinen österreichischen Anbieter Istriabike mit Standort in der wunderschönen Hafenstadt Porec. Und haben Glück mit tollem Wetter und guten Gruppen (hauptsächlich bestehend aus Wiener und Kärntner Triathleten). Die heutige 180 km Königsetappe hat es in sich. Da ist es gut, dass die erste Gruppe bestens zusammenhält. Nur ich falle mit einem weißen Sizilien-Trikot etwas aus der Dresscode-Reihe. Das ist jedoch hoffentlich akzeptabel, weil Istrien sehr italienisch geprägt ist.

Skitour auf die Hohe Munde

Zwischen Leutasch und dem Tiroler Inntal steht ein ganz markanter und solitärer Berg: Es ist die Hohe Munde mit 2.660 Metern über Meeresniveau. An der Talstation des nicht mehr betriebenen Mundeliftes auf Leutascher Seite geht die klassische (Wander)-Route auf die steile Ostflanke hoch. Aber manchmal hat man auch im Winter Glück und die Lawinengefahr ist gering.

Blick vom Ostgipfel der Hohen Munde in das Inntal

So ein besonderer Tag ist heute. Und dementsprechend viele gehen mit Ski auf das breite Plateau des Ostgipfels. Die Senke und den schmalen Weg zum Westgipfel machen da glücklicherweise schon weniger. Die Blicke ins Inntal sind herrlich und die schon kraftvolle Sonne tut so gut!