Nächtliche Wiederholungstäter am Scheinberg

Es ist alles wie vor über drei Jahren. Wieder gehen meine Frau und ich nachts mit Stirnlampen auf die Scheinbergspitze, erleben wieder alleine am Gipfel den Sonnenaufgang. Auch die damals gemachten Fotos könnten wir wieder verwenden, siehe den ausführlichen Bildbericht von Pfingsten 2020.

Morgendämmerung Scheinbergspitze

Und doch bleibt es jedesmal ein großartiges äusseres und inneres Erlebnis, wenn die Morgendämmerung am Horizont über den Bergen aufzieht.

Reinebringen sehen, besteigen und schwitzen

Unseren zweiwöchigen Sommerurlaub verbringen wir diesmal über dem nördlichen Polarkreis. Es ist eine Rundreise über mehrere norwegische Inseln mit dem Schwerpunkt der Lofoten, zu welchen ich auch einen gesonderten Reisebericht verfasst habe.

Blick vom Reinebringen auf den Lofoten

Das wohl bekannteste Fotomotiv der Lofoten – ja vielleicht von ganz Norwegen – wollen wir auch machen. Es ist der Blick vom Reinebringen auf den Fischerort Reine inklusive Fjord und die umliegenden Berge. Doch ohne Fleiß kein Preis. Die Besteigung erfolgt über steile 1.600 Granitstufen, die in den letzten Jahren von nepalesischen Sherpas verlegt wurden. Zudem sind wir wahrlich nicht die einzigen, die an diesem heute so ungewöhnlich warmen und wolkenlosen Tag diese Anstrengung auf sich nehmen. Für diesen Blick, für dieses Motiv, lohnt sich jedoch wirklich jeder vegossene Tropfen Schweiß.

Herbstliche Schneemänner am Würzjoch

Schneemänner am Würzjoch vor Peitlerkofel

Unsere traditionellen Wandertage im Villnöss kann auch ein Genuatief nicht wirklich trüben. Dieses beschert Südtirol nämlich einiges an Regen, der in den oberen Lagen als erste weiße Pracht liegenbleibt. Am Würzjoch auf fast 2.000 m.ü.M. stehen sogar die ersten mehr oder minder kleinen Schneemänner. Meine Frau und ich starten trotzdem zu unserer schon so of beschriebenen Tour, der wunderbaren Umrundung des Peitlerkofels.

Erleuchtung auf der Scheinbergspitze

An diesem Pfingstmontag stehen meine Frau und ich ganz früh um 1.00 Uhr auf, fahren in das hintere Graswangtal und gehen bei Kälte und Dunkelheit, also mit Mütze und Stirnlampe ausgerüstet, auf die Scheinbergspitze in den Ammergauer Alpen.

Warum dieser Aufwand? Wollen wir wie die Jünger Jesu an Pfingsten vom Heiligen Geist erfüllt werden? Nicht ganz, doch eine Ahnung der Herrlichkeit der Schöpfung und ein Geschenk ist es jedes mal aufs Neue, den Sonnenaufgang auf einem Berggipfel erleben zu dürfen.

Es ist magisch: Im Rücken das bekannte Massiv der Hochplatte steigen um 5.20 Uhr die ersten, noch überhaupt nicht wärmenden Sonnenstrahlen über die Klammspitze und streifen das Graswangtal. Silbern liegt dort unten der Fluß Linder. Und das Beste dabei ist – wir sind vollkommen alleine am Gipfel der Scheinbergspitze, keiner wollte heute so früh aufstehen.

Beim Abstieg begegnen uns dann mehr als dreißig Wanderer, der Parkplatz unten ist schon vor 8.00 Uhr überfüllt. Wir haben heute für uns alles richtig gemacht und sind trotz einsetzender Müdigkeit erfüllt von diesem Licht- und Bergerlebnis. Wie lange hält die Erleuchtung in uns an?

Ein Nebelwächter an der Klammspitze

Vor Wochen habe ich auf den heutigen Sonntag einen Mitarbeiterausflug angesetzt, nämlich eine Bergwanderung in den Ammergauern von Schloß Linderhof über die Brunnenkopfhütte auf die Klammspitze. Nur ein kleines Tief – nach tagelangem besten Sommerwetter – über dem nördlichen Alpenhauptkamm hat auf meine Planung keine Rücksicht genommen. Zumindest regnet es nicht beim leichten Aufstieg zu Hütte. Und es ist halbwegs warm. Vorbei an letzten Schneeresten geht es auf felsigem Steig den Südgrat hinauf zur Klammspitze.

Wegen Nebels ist von dem 1.924 m hohen und bekannt guten Aussichtsgipfel heute leider gar Nichts auszumachen, weder die Zugspitze im Süden noch der Ammersee im Norden. Lediglich ein steineres Mandl wacht unterhalb des Gipfelaufschwungs, damit alle sicher hinauf und auch glücklich wieder hinunter kommen können. Trotz fehlenden Sonnenscheins und Panoramas ist es ein schöner und rundherum gelungener Betriebsausflug am Berg geworden. Einem noch höherem Wächter sei Dank.

Friedberger Arbeit und Klettersteig

dreier-klettersteig

Mein Arbeitsort ist Friedberg bei Augsburg. Da ist es sehr passend, daß ich mit meinen Sport Förg Arbeitskollegen an diesem prachtvollen Frühherbsttag den Friedberger Klettersteig in den Tannheimern gehe. Der ist als ziemlich einfacher Einsteiger-Eisenweg beschrieben; weil wir ihn jedoch in der umgekehrten Richtung vom Schartschrofen hinab und dann wieder zur Roten Flüh hinauf bezwingen, erweist sich der Abstieg als schwerer als erwartet. Doch dank der Unterstützung von Bergführern der Mammut Alpine School können wir und ich das bestens meistern.

Letzter Schnee im Wilde-Bande-Steig

Meine Frau und ich gehen den sechstägigen Karwendel-Höhenweg von Hütte zu Hütte, anstrengend und sehr schön. Am heutigen vierten Tag steht der Abschnitt von der Pfeis- zur Bettelwurfhütte an.

Nach dem ostseitigen Schotter-Steilabstieg vom Stempeljoch führt der Weg auf den Wilde-Bande-Steig, welchen 1929 die legendäre Innsbrucker Bergsteigergruppe „Wilde Bande“ erbaute. Dieser wunderbare Steig führt fast immer auf einer gleichbleibenden Höhe von ungefähr 2.000 m. ü. M. zum Lafatscher Joch. Im Frühsommer hat er jedoch die bekannte Tücke, dass in ihm oft noch harte Schneefelder zu passieren sind.

Durch den wohl ungewöhnlich langen und schneereichen letzten Winter sind heute an diesem schönen Julitag – für uns überraschenderweise – auch noch Schneereste vorhanden. Glücklicherweise sind diese weich und damit ganz einfach und ungefährlich querbar. Es ist also eine zahme Angelegenheit.

Da ich just vor dem Bergurlaub einen Friseurtermin verpasst habe, sieht meine Frau mich in meinem „haarig-wüsten“ Aussehen nicht ihr, sondern eher der 1878 gegründeten Bergsteigergesellschaft Wilde Bande zurechenbar. Doch wie alte Fotos beweisen, ich kann mit der damaligen Bart- und Outdoor-Mode bei weitem nicht mithalten.

Hineingestolpert in den Firmenlauf

Aus der Abteilung ‚Dümmer geht nimmer‘ oder werde ich mit zunehmenden Lebensalter wirklich nicht erfahrener, handelt die folgende sportliche Episode.

Das Angebot meiner neuen Kollegen bei Sport FÖRG gerne annehmend, nämlich mit ihnen am 7. Augsburger Firmenlauf teilzunehmen, komme ich erst zwei Tage zuvor auf die Idee: Da sollte ich mal dafür trainieren, weil das letzte mal bin ich im November gejoggt.

1908_Firmenlauf_Augsburg_17-5-2018

So stehe ich mit sage und schreibe 12.000 anderen Läufern an der Startline – oder besser in einem langen Startkorridor – an der Augsburger Messe und stolpere mit einem granatenmässigen Muskelkater in den Beinen los. Die grandiose Atmosphäre der Veranstaltung lässt mich glücklicherweise bald meine Schmerzen vergessen und ich bewältige die 6,3 km lange Strecke in etwas mehr als 29 Minuten. Wider Erwarten ist das im Vergleich zu meinen  – zumeist jüngeren – Kollegen eine ganz gute Zeit. Doch Lichtjahre von den unter 19 Minuten entfernt, welcher unser Azubi Youssief aus Eritrea benötigt, der insgesamt Zweiter wird und die Azubiwertung gewinnt.

Für das nächste Jahr nehme ich mir also vor: Entweder gar nicht davor trainieren oder ab fünf Wochen zuvor ein paar leichte Trainingsläufe absolvieren, das bringt bestimmt mehr Spaß und weniger Schmerzen. Die zweite Alternative ist wohl die vernünftigere. Doch bin ich im nächsten Frühjahr wirklich lebenskluger!?