Flug vom Elfer über das Stubaital

Schon einmal von einem mydays-Erlebnisgutschein gehört? Meine Frau hat einen solchen – besser gesagt zwei Stück – als sogenanntes ‚Incentive‘ für besondere Leistungen von ihrem Arbeitgeber geschenkt bekommen. Meine Leistung fällt mit dem Buchen bzw. Einlösen dieser Gutscheine eher bescheidender aus, wir nutzen jedoch die Chance für ein immer schon gewolltes, aber nie gemachtes Erlebnis – einen Gleitschirm-Tandemflug.

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Buchungspartner von Paragliding Tirol ist der nette und kompetente Peter Reinalter. Es geht nach kurzer Vorbesprechung von Neustift im Stubaital mit ihm und Kumpel Hubi den Elfer-Lift hinauf. Und dann nach gemeinsamen Anlaufen am Skihang – vor Aufregung kaum mitbekommend – ganz schnell in die Luft. Der Schirm ist voll gespannt und ausgebreitet, meine ebensolchen Sinne nehmen Wind- und Seilgeräusche wahr. Von und mit dem Piloten bin ich angegurtet und behütet, liege faktisch in seinem Schoß.

tandem_gleitschirmflug_stubai

Seit meiner Kindheit war ich schon gefühlt eintausend mal in Neustift bzw. am Elfer und in der gegenüber liegenden Schlick (dort habe ich das Skifahren gelernt), doch aus der Luft betrachtet sieht das Stubai für mich anders und neu aus – ein wirklich ganz besonderes Erlebnis. Nach guten 15 Minuten ist der Paraglide-Tandemflug mit Hubi schon vorbei, ein paar Minuten später landet meine Frau mit Peter ebenso sicher. Voller Adrenalin habe ich jede Sekunde genossen. Ich bin aufgekratzt und stolz auf uns beide, aber auch froh, dass wir wieder auf einer sommergrünen Wiese am Talboden stehen dürfen.

P.S. Meine Frau hat übrigens nun Geschmack am Fliegen bekommen. Die nächste Erlebnissteigerung soll ein Fallschirmsprung werden, hat sie schon verkündet. Auweia, ich hoffe, dass ihre beruflichen Höhenflüge mal leicht absinken und ich damit etwas Zeit gewinne zur mentalen Vorbereitung …

Panarotta zum Genießen

Wir machen Urlaub im Trentino, genauer in der Hochtalebene der Valsugana. Neben dem bekannten Caldonazzo See liegt der kleinere Lago di Levico, dort ist auch unser Quartier. Gestern bin ich ganz in der Früh – also vor der Sommergluthitze – vom Ort Caldonazzo nach Süden die teilweise 17 % steile Wahnsinnsstrasse Richtung Luserna hochgefahren. Es ist der berühmte Kaiserjägerweg, von K-u-K-Pioniertruppen in teilweise engsten Serpentinen über eine 800 Höhenmeter-Bergflanke noch vor dem 1. Weltkrieg angelegt.

Da hoffe ich heute morgens diese meine ‚Heldentat‘ noch steigern zu können, wende mich nach Norden, um über den alten Kurort Levico Terme direkt bis zum Rifugio Panarotta im gleichnamigen Skigebiet zu fahren. Immerhin 1.300 Höhenmeter sind zu überwinden. Die Strecke ist auch durch den Giro d’Italia geadelt, weil schon mehrmals Etappenziel gewesen, zuletzt im Mai 2014. Doch welch angenehme Überraschung! Es ist eine gut ausgebaute Strasse mit moderater, gleichmässiger Steigung und flach angelegten Serpentinen.

Einfach nur zum Genießen ist diese Panarotta-Auffahrt. Doch oben erwartet mich nur – immer wieder ein skurriler Anblick im Sommer – die vollkommen verlassene Skisstation. Nach rasanter Abfahrt wieder im belebten Tal zurück und nach einem Sommertag am See ist im Hotel der Abendessensabschluß in doppelter Hinsicht passend und köstlich: Es gibt pana cotta.